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Zuckerfrei durch die Fastenzeit
Am Aschermittwoch startet die Fastenzeit. Dann beginnen 40 Tage, die auch von Nicht-Katholiken gerne genutzt werden, um zu verzichten – bis Ostersonntag.
In diesem Jahr habe ich für mich beschlossen, auf Fleisch, Alkohol und auf Zucker zu verzichten. Alkohol und Fleisch fällt mir gar nicht so schwer. Doch die Gefahr lauert – zumindest beim Zucker – im Kleingedruckten. Denn industrieller Zucker hat viele Namen und ist nicht nur als Suchtmittel bekannt. Im Kaffee verzichte ich schon lange darauf, ebenso im alltäglichen Leben. Gesüßt wird nichts bei mir. Doch so einfach ist es nicht, komplett darauf zu verzichten. Denn Zucker wird auch als Geschmacksverstärker in scheinbar fast allen Fertigprodukten eingesetzt.
Versteckter Zucker, in Zutatenlisten gerne auch unter Fructose, Dextrose, Glukose, Maltose, Raffinose, Glukose-Fruktose-Sirup, Invertzuckersirup, Süßmolkenpulver, Malzextrakt, Maltodextrin oder auch Isoglukose geführt und noch weitere chemische Begriffe, die kaum einer kennt, findet man in nahezu jeder Konserve, egal, ob süßes Obst oder herzhaftes Gemüse. Für Zucker gibt es insgesamt 70 verschiedene Namen und Stoffe. Damit gefüllt sind fast alle Fertigessen aus der Dose, dem Glas, dem Becher oder aus dem Tiefkühlregal – insgesamt 80 Prozent aller abgepackten Lebensmittel. Was kaum einer weiß: Steht auf einer Packung „zuckerfrei“ heißt das lediglich, dass
Nahezu jedes Gebäck aus Weißmehl wird mit der braunen Farbe des Zuckers veredelt. Auch Müslimischungen bekommt man nur selten ohne Zuckerzusatz. Merken wir noch was? Was soll der Wahnsinn? Schmeckt ein Bio-Naturjoghurt mit etwas frischem Obst nicht tausendmal besser, als den fertig-totgerührten, mit gesüßtem Fruchtmus vermengten, unnötig gezuckerten Glas-auf-Glas-zu-Joghurt.
Alternativen zu finden habe ich oft versucht. Superschädlichen Süßstoff in den 90ern, das rebellische Stevia zu Zeiten, wo es nur als Badezusatz verkauft werden durfte. Jetzt allerhand mehr kreative Kräutersüße, zum Beispiel durch Anis-Ysop, auch weiterhin Stevia, Süßholz, Süßdolde und diverse andere Süßkräuter, aber auch Datteln, Kokosblütenzucker, Rote-Bananenpulver oder Ahornsirup können helfen, wenn auch die Umweltbilanz aufgrund deren langer Transportwege nicht so berauschend ist.
Die einzig wirkliche Alternative zu verstecktem Zucker ist lediglich: EINFACH SELBERHEXEN!
Oder aber das Fasten vom Fasten – das Fasten-fasten.