Vollbepackt verlassen wir den Wochenmarkt. Anschließend noch ein kurzer Stopp beim Supermarkt, um all das zu besorgen, was sonst noch gebraucht wird. Hier eine Packung Kaffee. Bio und Fairtrade natürlich. Hier ein Becher Schmand. Bio natürlich und fair zum Milchbauern. Hier Gewürze, hier ein Spülmittel, Duschgel, meine Kosmetik, hier Klopapier – alles Bio. Der ganz normale Wocheneinkauf am Samstag für uns. Doch während des Bummels durch die Regale wird mir plötzlich eines klar: Ich kann diesen ganzen Bio-Irrsinn nicht mehr ertragen!
Denn, wie sinnbefreit ist es bitte, Bioware besonders zu kennzeichnen? Wäre es nicht sinnvoller endlich alle anderen abzustempeln? Ist Bio nicht das Natürliche, das Normale? Und wieso ist Bio teurer, obwohl doch am „wenigsten“ drin ist?
Ich bin dafür, dass nicth Bioware, sondern all die anderen Produkte gekennzeichnet werden. Eben die, die unnatürlich sind. Die Lebensmittel, die mit Chemie vollgepumpt, gentechnisch verändert, mit Zusatzstoffen behandelt, in unnötiges Plastik verpackt sind oder um die halbe Welt geschifft wurden.
Ganz egal, ob Apfel oder Fleisch. Wieso also muss speziell auf Bio hingewiesen werden? Es sind doch die normalsten bzw. normal gewachsensten Produkte auf der Welt.
Nur, weil die Nahrungsmittelindustrie vor allem damit wirbt, was alles NICHT in Lebensmitteln ist? Wir leben in einer Welt in der scheinbar besonders betont werden muss, dass ein Produkt OHNE Gentechnik, OHNE Konservierungsstoffe, OHNE Geschmacksverstärker, OHNE den Zusatz von was-weiß-ich ist. Okay, stimmt, verstehe ich. Was ist das für eine verstörende Welt? Achso, das ist die gleiche Welt, in der Gärten ohne Vegetation, aber mit vielen großen Kiesflächen Trend sind.
Ach herrje, es ist ja unsere Welt. Ach verdammt.
Manchmal habe ich es einfach nur satt.