Hortus Deliciarum | „Der_Sämann“ aus etwa dem Jahr 1180. (Quelle: CC-BY-SA 3.0)

„Säen Sie das Saatgut im Horst aus“ oder „Werfen Sie den Samen breitwürfig aus“, so oder so ähnlich steht es gerne auf Saatgut-Tütchen oder in Gartenbüchern. Fast noch schöner ist „Dibbeln Sie …“.

Wurfsaat
oder Breitsaat

Das Saatgut wird breitwürdig mit der Hand oder einer Maschine auf dem unkrautfreien Beet verteilt und eingeharkt. Ein späteres Unkrautzupfen ist nur schwer möglich, ohne Jungpflanzen zu beschädigen.
Diese Form der Saat ist für Pflanzen geeignet, die nur flachgründig wurzeln und wenig Platz zum Wachsen benötigen.
Beispiele: Rasen, Pflanzen zur Gründüngung

Rillensaat
oder Drill- oder Furchensaat

Eine oder mehrere Zentimeter tiefe Rillen werden in feine Erde gezogen, in die dann der Samen kommt. Mit ein wenig Sorgfältigkeit kann man nachher perfekt in Reihen wachsendes Gemüse bewundern.
Beispiele: Bäume, Mais, Gurken, Tomaten, Erbsen, Rüben

Horstsaat
oder Dippelsaat

Samen werden in kleinen Gruppen in festgelegten, gleichmäßigen Abständen in Reihen ausgelegt und im Anschluss mit Erde bedeckt. Die Horstsaat ist somit eine Form der Reihensaat, die besonders bei verkrusteten Böden einen Vorteil bildet. Im Idealfall keimen die Samenkörner eines Häufchens gleichzeitig und können harten Boden gemeinsam aufbrechen. Diese Form des Säens eignet sich für Pflanzen, die viel Platz benötigen.
Beispiel: Stangenbohnen

Bei der Dippelsaat werden immer zwei Samenkörner gemeinsam auslegt.
Beispiele: Radieschen, Rote Rüben, Mangold

Stufensaat

Bei der Stufensaat stehen die Pflanzen später im sogenannten Dreiecksverband. Dieser Verband bietet den Wurzeln und den Blättern einen optimalen Platz und Schutz. Zudem ist diese Form platzsparend, denn die Reihenabstände können enger gesetzt werden als bei einer Reihensaat im Quadratverband.

Egal, welche Saatform: Das Saatgut muss gut angedrückt werden. Entweder händisch, mit einem Brett oder dem Rücken des Rechens. Wichtig ist, dass ein Bodenschluss entsteht, sodass beim nächsten Regenguss nicht alles wieder wegschwimmt.

Noch ein Tipp: Eine Faustformel für die richtige Saattiefe, wenn nichts anderes angegeben ist auf dem Saattütchen, lautet: Umso größer der Samen, desto tiefer in die Erde.

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