Es ist die Lösung für Kaffeeliebhaber: Einen eigenen Kaffeekapselbaum im Vorgarten. Garantiert biologisch abbaubar, ganzjährige Ernte, nahezu unendliche Haltbarkeit der Kapseln. Resistent gegen Kaffeekapselwürmer. Und gesund für den Menschen. Und es entlastet die kolumbianischen Kaffeekapselbauern.
Ja, neee, is‘ klar. Spaß beiseite:
Während die Kamera über einen intakten Regenwald fliegt, säuselt die (Synchron-)Stimme von sexyhexy Georg Clooney. Blablabla, wir retten die Welt, blabla, und die armen Kaffeebauern, bla, mit dem supertollsten Kaffee, blabla, und Alukapseln.
Ja, mit einem Werbespot wie diesem, klärt Nestlés Nespresso besonders nachhaltig, dass die extrem umweltschädlichen Kaffeekapseln gar nicht soooo Scheiße sind. Bla, bla.
Greenwashing nennt sich das. Ein Saubermach-PR-Streich. Eine Art Schadensbegrenzung. Nestlé mit all ihren Unterfirmen und Produkten sind in den vergangenen Jahren derart in Verruf gekommen, das diese Firma mit ihrem kriminell-kreativen Einfallsreichtum Augenwischerei betreibt oder betreiben muss.
Tatsache ist, dass der Lebensmittelriese Nestlé momentan (zurecht) sehr viel Kritik einstecken muss, ob wegen Zerstörung des Regenwaldes, Kinderarbeit, der Nutzung von genmanipulierten Monsanto-Produkten, der weltweiten Wasserausbeute, der unfairen Plastiknutzung oder eben der Kaffeekapseln.
Viele denken jetzt vielleicht, dass diese Machenschaften doch verboten oder zumindest geahndet sein müssten. Doch nix da. Nestlé macht’s wie bei jedem Skandal. Es geht mit einer starken PR-Kampagne dagegen an. Einfach nur traurig.
In meiner Welt gibt es keinen Kaffee aus Kapseln. Einzig und allein, weil es für mich als grenzenlose Dummheit und Faulheit steht. Mit echtem Kaffeegenuss hat das doch nichts mehr zu tun.
Nestlé-Nutzer, die davor die Augen schließen, sollten lieber das billige Kaffeepulver einzeln kaufen und die Kapseln als Aluhüte tragen.