Wie man NICHT sein Haus saniert. Ein Ticker.
www.selbstgehext.de macht eine lange Pause? Och nöö. Doch neben dieser schlechten Nachricht, gibt es zwei gute Nachrichten.
- 1. Pause ist schon vorbei!
- 2. Sie wurde kreativ genutzt!
Jeder der Eigentum hat, kennt das: Wenn man denkt, man ist fertig mit Bauen, Tun und Machen, tut sich irgendwo eine neue Baustelle auf. Niemals ist man wirklich fertig.
So hatten wir gerade alle Baustellen in und ums Haus geschlossen, entschieden wir uns dazu, endlich die so sehr nötige Modernisierung endlich anzugehen. Schnell war uns klar, dass tatsächlich einige wirklich schwerwiegende Maßnahmen getroffen werden mussten. Unser Häuschen hatte leider einige Mängel aufzuweisen:
Wir brauchten eine Dämmung, eine neue Heizung, neue Fenster und eine extreme Entrümpelung.
Unser Häuschen, das Elternhaus meines Mannes, ist in den Fünfzigern erbaut worden und 1973 um einen Anbau erweitert. 2007 erbte mein Mann das kleine gelbe Haus mit Rosengarten am Rande der Stadt im Grünen. Hier fanden wir ein wundervolles Zuhause. Ein jederzeit offenes Haus für Freunde und Kreative. Und ein liebevolles Zuhause für unsere Haustiere. Nahe am Wald mit verzaubertem Garten leben wir sehr naturverbunden.
Doch wir fragten uns, wie umweltfreundlich wir uns nennen dürfen, wenn unsere Heizungen alte, unnütze Nachtspeicheröfen sind, die jegliche Wärme durch die luftdurchlässigen, löchrigen Holzfenster hinauslassen, und wir unter einem Dach wohnen, dass so viel Kälte und Wärme durchlässt, dass wir um Hochsommer und tiefsten Winter regelmäßig in Verzweiflung geraten, wenn mir zum Beispiel beim Arbeiten im Büro der heiße oder eisige Wind im Büro bei geschlossenem Fenster durchs Haar fährt.
Mein Mann, als Angestellter, würde seinen kompletten Jahresurlaub opfern müssen und ich, als Selbstständige, arbeitete nur noch halbtags, um den Rest des Tages wie ein Teufelchen durchs Haus zu wuseln. Drei Wochen würden aber auch meine Kunden auf mich verzichten müssen, denn mein Büro sollte kernsaniert werden. Zum Glück haben sie es mir verziehen. Danke dafür!
Wir haben uns bewusst dafür entschieden, den Umbau als großes Ganzes anzugehen. Weil: Einmal einen Haufen Arbeit, aber schneller wieder Ruhe. Und, weniger Dreck. Oder vielmehr: Nur einmal Dreck.
Wir wussten, es würde anstrengend werden. Oft genug wurden wir von anderen gewarnt, die ähnliches durchgemacht hatten. Doch wir hatten nicht damit gerechnet, dass es derart anstrengend werden würde. Körperlich, nervlich. Drei Monate lang hatten wir fast täglich Handwerker im Haus und auch im Garten. Man war sich näher als erwartet. Niemals war man so richtig alleine. Noch nichtmal bei Toilettengängen. Und nachts träumte man davon. Viele Tränen sind geflossen. Denn wenn man versucht, Kunden glücklich zu machen, dafür erstmal drei Stunden den Schreibtisch von Werkzeugen und Unrat befreien muss und sich vorher schon eine Schneise dorthin schlagen musste, um dann einige Stunden in trauter Zweisamkeit mit einem fremden Handwerker und seinem Schlagbohrer konzentriert arbeiten zu können, dann zerrt das ordentlich an den eigentlich sonst so stressgeprüften Nerven.
Manchmal waren so viele Fremde in meinem Zuhause, dass ich abends nicht sicher sein konnte, ob alle wieder gegangen waren.
Einen Dank an die beteiligten heimischen Firmen, die unsere Nerven tatsächlich recht gut verschont haben. Ein paar Opfer musste ich zwar dennoch geben, aber egal, ein bisschen Schwund gibt es eben immer.
Ich habe den Umbauwahnsinn einfach chronologisch festhalten müssen:
- Schritt eins und zwei:
Erste Planungen, die große finanzielle Hilfe und das große Entrümpeln - Schritt drei:
Dachfirst und Schornsteine erneuern, damit es losgehen kann - Schritt vier:
Alte Nachtspeicheröfen raus, neue Gas-Heizung rein - Schritt fünf:
Dämmung des Dachboden-Bodens - Schritt sechs:
Neue Fenster und Türen! - Schritt sieben und acht:
Neue Böden! Neuer Wohnraum! - Schritt neun:
Tatortreinigung und kleine finale Überraschungen